Was ist Dyspraxie?
Dyspraxie ist eine
motorische Störung bei Kindern
Dyspraxie ist eine nicht heilbare neurobiologische Störung, die auf Grund ihrer geringen Bekanntheit, im Gegensatz zu ADHS oder Legasthenie, häufig nicht richtig erkannt wird. Sie betrifft schätzungsweise fünf bis sechs Prozent der Kinder in Deutschland (Quelle: Dyspraxie Online), wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Die genauen Ursachen einer Dyspraxie sind bisher nicht vollständig geklärt, möglicherweise handelt es sich um eine Folge unreifer Neuronenentwicklungen.
Kinder mit Dyspraxie fallen in ihrem Umfeld zunächst durch ungeschicktes Verhalten sowie angestrengt und unbeholfen wirkende Bewegungen auf. Die Ausbildung der Grob- und Feinmotorik sowie die Koordination der Kinder entspricht nicht ihrem Alter. Da Dyspraxie die motorischen Fähigkeiten im Ganzen beeinträchtigt, zeigen sich die Auswirkungen in der Schule und bei alltäglichen Aktivitäten.
Siehst Du im Verhalten Deines Kindes Anzeichen auf eine motorische Entwicklungsstörung, solltest Du frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Im Anschluss an eine Diagnose kannst Du verschiedene Therapieangebote in Anspruch nehmen, um Deinem Kind den Alltag und das Lernen zu erleichtern. In diesem Artikel findest Du daher eine knappe Übersicht über Dyspraxie-Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Symptome
Der Begriff „Dyspraxie“ beschreibt eine lebenslange Entwicklungsstörung der Koordination und der motorischen Fähigkeiten. Laut Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation zählt Dyspraxie (auch „Entwicklungsdyspraxie“ genannt) zu den „umschriebene(n) Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen“ (UEMF) (Quelle: ICD-10, F82). Durch die starke Einschränkung ihrer Motorik und Koordination haben betroffene Kinder bereits bei der Ausführung von Alltagshandlungen Probleme. Kinder mit Dyspraxie haben Schwierigkeiten, Abläufe von Bewegungen und Handlungen zu planen, sie anschließend gezielt in die Tat umzusetzen und zu koordinieren. Das Erlernen von neuen Handlungs- und Bewegungsabläufen fällt ihnen schwer, aber auch Abweichungen von bereits erlernten Bewegungsabläufen gelingen ihnen häufig nur unter großer Anstrengung.
Anstatt einen Bewegungsablauf automatisch durchzuführen, wird jeder Schritt stattdessen von Grund auf neu durchdacht, da das Gehirn nicht in der Lage ist, Bewegungsabläufe zu verankern. Durch die mangelnde zielorientierte Planung ergeben sich auffällige motorische Schwierigkeiten. Obwohl sie eine bestimmte Aufgabe verstanden haben, gelingt es ihnen nicht, eine zweckmäßige, der Situation angepasste Handlung mental zu organisieren und anschließend umzusetzen.

